Psychotherapie-Beratung beim IZP Berlin

Terminvereinbarung erfolgt nur telefonisch Mo–Do 12.00–14.00 Uhr

Sie, der Therapeut und die therapeutische Beziehung

Wenn Sie viel (sehr viel) Glück haben, finden Sie über die Online-Suche den „richtigen“ Therapeuten. Den mit dem für Sie richtigen Therapieverfahren.
Nur ist der Therapeut mit dem für Sie richtigen Verfahren
noch lange nicht auch schon der für Sie richtige Therapeut.
Warum?
Alle Studien zur Therapieeffizienz zeigen, dass der Erfolg einer Psychotherapie zwar durchaus mit dem Therapieverfahren zusammenhängt.
Aber noch viel wichtiger als dieses ist der Therapeut selbst. Als Person, als Mensch.
Und nicht als Vertreter einer bestimmten Richtung.
Anders gesagt: Ihr zwischenmenschliches Verhältnis ist wichtiger, die „Qualität“ Ihrer Beziehung.
Und im Idealfall sollte diese Beziehung getragen sein von Vertrauen.
Aber nicht nur im Idealfall.
Vertrauen sollte die notwendige Bedingung für Ihre gemeinsame Beziehung sein.
Das wäre sozusagen der „Goldstandard“ der therapeutischen Beziehung.

Das klingt nachvollziehbar.
Und einfach.
Sie vertrauen dem Therapeuten, oder Sie vertrauen ihm nicht.
Meint, Sie können den Therapeuten vertrauen oder nicht.
Und doch so einfach ist es eben nicht.
Denn es kann in Ihrem eigenen Verhältnis zum Vertrauen ganz allgemein
(unabhängig vom Therapeuten) zwei unvorteilhafte Varianten geben.
Die da wären:
Sie könnten z.B. jemandem vertrauen, aber es stellt sich heraus, dass Sie sich getäuscht haben: Sie konnten ihm nicht vertrauen.
Sie hatten also eine zu große Vertrauensbereitschaft.
Der andere Fall:
Sie könnten jemandem nicht vertrauen, aber es stellt sich heraus, Sie hätten ihm vertrauen können.
Sie hatten also in diesem Fall eine zu kleine Vertrauensbereitschaft.
Beide Fälle (zu vertrauensvoll oder zu misstrauisch zu sein), wären sie nicht nur die Ausnahmen sondern eher die Regel, wären nicht unbedingt zu Ihrem Vorteil.

Im praktischen Leben, draußen in freier Wildbahn (mit mehr Personal), gäbe es natürlich noch eine dritte Möglichkeit:
Sie könnten dem einen vertrauen, täuschen sich aber.
Und Sie könnten einem anderen nicht vertrauen, täuschen sich aber auch.
Hier ist Ihre „Vertrauenskompetenz“ nicht nur tendenziell, sondern grundlegender beeinträchtigt.
Auch nicht günstig für Sie.
So wichtig ist die Sache mit dem Vertrauen im Allgemeinen.
Und in der Therapie ist sie essenziell.
Sie ist der andere wichtige Schlüssel für das „Gelingen“ der Therapie.
Neben dem „richtigen“ Therapieverfahren.

Deshalb sollte die „Vertrauensfrage“ unbedingt Thema der Beratung sein.
An mangelndem Vertrauen (ob berechtigt oder nicht) ist schon so manche Therapie gescheitert.

    

Informationszentrum Psychotherapie Berlin e.V.