Psychotherapie-Beratung beim IZP Berlin

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Die alternativen Humanistischen Psychotherapieverfahren

Die Humanistischen Verfahren verstehen sich historisch zunächst einmal in Abgrenzung zu den etablierten psychodynamischen- und verhaltenstherapeutischen Verfahren.
Letztere sind mehr an einem medizinischen Modell orientiert, bei dem eine psychische „Störung“ im Mittelpunkt steht, die zu behandeln ist, um wieder zu „funktionieren“.
Die Humanistischen Verfahren dagegen haben eine ganz andere Vorstellung davon, wie Psychotherapie überhaupt zu verstehen sei.
In ihrem Menschenbild, das keineswegs die biologischen oder sozialen Bedingtheiten des Menschen unterschätzt oder gar ignoriert, wird aber eher fokussiert auf die jedem Menschen innenwohnenden individuellen Möglichkeiten.
Und ihr therapeutischer Grundansatz besteht dementsprechend darin, diese Potentiale zu erschließen und lebbar zu machen.
Und einen organischen Wachstumsprozess zu aktivieren.
Neben dieser Grundausrichtung der Aktivierung menschlicher Potentiale, wäre als weiteres Merkmal Humanistischer Psychotherapien zu nennen,
dass sie den Körper in den therapeutischen Prozess oft miteinbeziehen.
Sie gehen von der Erfahrung und der Erkenntnis aus, dass psychisches und körperliches Geschehen aufs Engste miteinander verflochten sind, miteinander interagieren, sich wechselseitig beeinflussen.
(Die Disziplin der Psychoneuroimmunologie hat diesen Ansatz mittlerweile aufgegriffen. Ebenso die Psychosomatik, die in ihren Anfängen erst als „esoterisch“ belächelt, dann aber der Psychotherapie entnommen und in die Medizin als psychosomatische Medizin eingereiht wurde.)

Insgesamt ein „ganzheitlicher“ oder „holistischer“ Ansatz:
Der Mensch wird nicht nur als die Summe seiner Teile begriffen, sondern als mehr als die Summe seiner Teile.
Nicht geht es im Krankheitsfall darum, schadhafte Teile zu reparieren oder auszutauschen, sondern das ganze „System“ Mensch neu auszurichten, wieder in Balance zu bringen.

Unser Anliegen besteht im Wesentlichen darin, eine sinnvolle Zuordnung zu finden zwischen Ihrem Problem und einer entsprechenden Therapierichtung.
Und da die humanistischen Verfahren, neben aller grundlegenden Gemeinsamkeit, sehr unterschiedliche therapeutische Ansätze realisieren, ergibt sich auch eine je unterschiedliche Passung zu einzelnen psychischen Problemen.

Eine „alternative“ Bemerkung zum Schluss.
Viele Therapieverfahren haben es nicht in den Kreis der Krankenkassentherapien geschafft, weil sie entweder gar nicht getestet wurden oder den derzeitigen wissenschaftlichen Standards nicht zu genügen vermochten.
Es sei aber zu bedenken, dass nicht wenige Therapieverfahren entwickelt wurden von Therapeuten, deren persönliches Schicksal sie in eine Lage brachten, quasi im „Selbstversuch“ Wege aus ihren persönlichen Krisen zu finden.
Und diese erfolgreichen Selbstversuche später zu einer Therapie ausgearbeitet haben.
Erwähnt seien hier nur z.B. Viktor Frankl (Logotherapie) und Milton Erickson (Hypnotherapie).
Bei solchen Therapieverfahren hat nicht eine „quantitative, komparative, kontrollierte, randomisierte“ Studie, wie sie der wissenschaftliche (Gold-)Standard fordert, die „Validität“ getestet – sondern das Leben selbst.

Und letztlich muss doch immer gelten in der Psychotherapie:
„Richtig“ allein ist, was hilft.

    

Informationszentrum Psychotherapie Berlin e.V.